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Wracktauchen: "Ösitour" mit der "MS Seefuchs"

TSVÖ-Präsidentin Evelin Dworak führte eine österreichische Expeditionsgruppe eine Woche lang durch die Gewässer der Ostsee.

Am 31. Juli 2011 enterte im Laufe des Tages eine Gruppe von österreichischen Tauchern, angeführt von der Präsidentin des TSVÖ, Evelin Dworak, die im Museumshafen von Greifswald vor Anker liegende "MS Seefuchs". Dieser, einst zur DDR Hochsee-Fischfangflotte gehörige Stahlkutter, dient  nun, nach aufwendiger Restaurierung, als sogenanntes Traditionsschiff für beschauliche Ausfahrten in die Boddengewässer rund um Rügen, als auch als Expeditionsschiff um die zahlreichen Wracks am Grunde der Ostsee zu erforschen.

Viele der Teilnehmer dieser einwöchigen Fahrt absolvierten im Herbst vergangenen Jahres den theoretischen Teil des erstmals in Österreich angebotenen Kurses "Denkmalgerechtes Tauchen und Unterwasserkulturerbe". Nun galt es also, die Theorie in der Praxis umzusetzen. Als Kapitäne fungierten die Eigentümer des "Seefuchses" Ole und Karsten und die Maschine sowie die übrige Technik wurde von dem dritten Eigentümer Klaus betreut. Für das kulinarische Wohl sorgte unser sächsischer Garkoch Steffen.

Großes Glück hatten alle mit der Wahl des Zeitpunktes: nach einem völlig verregneten Juli mit starken Winden, die ein sicheres Tauchen unmöglich  machten, schlug das Wetter um, und eine Kinderpopo - glatte Ostsee unter einem strahlenden Himmel, nur gelegentlich von Nebelbänken getrübt, bot ideale Voraussetzungen um auch weiter entfernte und damit Wind und Wellen stärker ausgesetzte Tauchplätze zu besuchen.

Erstes Ziel war die "Jan Helveliuzs", eine im Jänner 1994 in einem Orkan gesunkene polnische Fähre. Nur wenige der Passagiere und der Besatzung überlebten das Unglück! Im Inneren des riesigen Wracks sind zahlreiche auf dem Kopf und seitlich liegende Sattelschlepper zu sehen. Da dieses Wrack sehr selten und nur unter Auflagen betaucht wird, ist die Ausstattung der Lkw's noch vorhanden, welch ein wohltuender Unterschied zu den überlaufenen Wracks im Mittelmeer und im Roten Meer!

Der nächste Tag brachte gleich einen Höhepunkt! Die günstigen Wetterbedingungen ermöglichten den Abstieg zur "SMS Wacht" einem auf  43 Meter liegenden kleinen Kreuzer, der 1887 in Bremen auf Kiel gelegt und am 4. September 1901 im Zuge des Herbstmanövers der kaiserlichen Marine nordöstlich von Kap Arkona bei einem befohlenen Positionswechsel vom Linienschiff "Sachsen" gerammt und versenkt wurde. Das 80 m lange und 9,6 m breite Schiff der "Aviso"-Klasse ist ein Tauchziel der besonderen Art! Auch hier hilft ein Tauchverbot für kommerzielle Veranstalter die Intaktheit des beeindruckenden Wracks zu wahren, obwohl bereits manche Souvenirs von Tauchern der Bundesmarine abmontiert worden sind. Leider konnten wegen der extrem geringen Sicht nicht alle Taucher das Wrack finden.

Im Verlauf dieser allzu schnell vergangenen Woche wurden noch mehrere andere Wracks nordöstlich und nordwestlich von Rügen betaucht, Frachtschiffe und Fischereifahrzeuge, Schiffe mit Stahl oder Holzrümpfen, aus dem 19. und dem 20 Jahrhundert. Dabei konnte auch die reiche Unterwasserfauna der Ostsee genügend gewürdigt werden. Dorsche mit Haifischdimensionen und handzahme Drachenköpfe riefen ungläubiges Erstaunen hervor! Landgänge bei Kap Arkona und auf Hiddensee sowie eine Fahrt entlang der weltberühmten Kreideküste um den Königsstuhl  erschlossen die herbe Schönheit dieser Gegend.

All dies, dazu noch  der unverfälschte Charme des "Seefuchses", der alle Abende vor Anker zu kurzen Nächten werden ließ,  die Freundlichkeit der Besatzung und das angenehme Klima innerhalb der Gruppe werden diese Fahrt nicht so schnell vergessen lassen und bei manchen den Wunsch nach einer baldigen Wiederholung hervorrufen! 

Dr. Rupert Breitwieser
Leiter der Kommission UW Archäologie im TSVÖ


(c) Evelin Dworak
08.08.2011 09:42

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