zum Inhaltsbereich springen.

zur Hauptnavigation springen.

zur Subnavigation springen.

zum Standort springen.

Link zur Startseite vom TSVÖ.

ihr Standort auf der Webseite

Sie befinden sich hier: Home. Wissenschaft. UW- Archäologie.

Bereich Infonavigation

Subnavigation von UW- Archäologie

Hauptbereich der Websiteinhalte

.

UW - Archäologie

Breitwieser-2.jpg

Dr. Rupert Breitwieser ist Assistent am Institut für Alte Geschichte und Altertumskunde der Universität Salzburg.
Er hat in Salzburg Alte Geschichte und Klassische Archäologie studiert und schon in jungen Jahren (als Student in den 1980er Jahren) an zahlreichen Grabungen des SMCA in der Stadt Salzburg teilgenommen. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind die antike Medizingeschichte und Unterwasserarchäologie.
Zu seinen spektakulärsten Projekten zählt die Unterwasserexpedition im Golf von Patras für eine "Spiegel-TV"-Produktion im Auftrag des ZDF zur Schlacht von Lepanto, die er im Jahr 2002 als wissenschaftlicher Leiter durchführte.
 Die Unterwasserarchäologie beschäftigt sich mit den materiellen Hinterlassenschaften unter Wasser. Sie lässt sich in 2 Bereiche aufgliedern: Die Schiffsarchäologie und die Feuchtbodenarchäologie. 
 
"00 Jahre alter Lederschuh aus der "Darraser Kogge"
 
darsser-kogge-1.jpgSchiffsarchäologie: Schiffswracks sind nicht nur faszinierende Tauchziele, sondern auch von besonders hohem historischen Wert. Wrackfunde stellen für den Forscher eine besondere archäologische Gattung dar, die sich deutlich von Siedlungsgrabungen und Grabfunden unterscheidet. Während der Archäologe bei Siedlungsgrabungen immer nur eine Verfalls- beziehungsweise Zerstörungsschicht antrifft und Grabanlage sowie Grabbeigaben die Bedeutung, den Reichtum und die soziale Stellung der Verstorbenen besonders unterstreichen und meistens überbetonen, ist ein Wrack viel anschaulicher, weil das Schiff mitsamt seiner Besatzung direkt aus dem Leben gerissen wurde. Es fehlt weitgehend jede künstliche Veränderung. Dazu kommt die durch mangelnden Sauerstoff bedingte weitestgehende Verlangsamung aller organischen Verfallsprozesse und der daraus resultierende exzellente Erhaltungszustand.
 
  
 "Baron Gautsch"
 
Breitwieser3Gautsch-1.jpg
Alleine die massentouristische Nutzung stellt auch eine große Bedrohung dar. Luftblasen in geschlossenen Räumen fördern die Korrosion der Wracks und verantwortungslose Souvenirjäger zerstören mutwillig und rücksichtslos das Gesamtensemble des  Schiffes  Viel schwerwiegendere Zerstörungen werden jedoch von professionellen Schatztauchern herbeigeführt, die alles irgendwie Verwertbare an Ladung und Ausstattung abmontieren und gewinnbringend zu verkaufen suchen. Die UNESCO-Charta zum "Schutz des Kulturerbes unter Wasser" erweist sich als völlig zahnlos. Dazu kommen noch natürliche Zerstörungsmechanismen, wie durch den Schiffsbohrwurm (Teredo navalis), dem im Mittelmeer, den großen Ozeanen und  zunehmend auch in der Ostsee alle nicht von Sediment bedeckten Holzteile zum Opfer fallen. Zurück bleiben nur mehr sogenannte "Amphorenfelder", traurige Reste eines griechischen oder römischen Handelsschiffes, oder ein paar Kanonen von einem stolzen Kriegsschiff aus dem 18. Jahrhundert. 
 
 
 
 
 Durch Bojenkette zerstörter Bereich einer Pfahlbaustation aus dem Attersee
 
pfahlbau-attersee-1.jpgFeuchtbodenarchäologie: Die so genannten "Feuchtbodensiedlungen", besser als  "Pfahlbausiedlungen" bekannt, waren vor vier- bis sechstausend Jahren im damaligen Uferbereich der Seen des Voralpengebiets errichtet worden. Das spätere Ansteigen des Wasserspiegels ließ sie versinken. Gerade in Österreich gibt es hierzu eine lange Forschungstradition. So wurde der erste "Pfahlbau" bereits 1864 im Keutschacher See entdeckt. In den 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts wurden die Pfahlbaustationen im Mond- und Attersee aufgefunden.
 
Gerade diese Pfahlbaustationen reagieren sehr sensibel auf äußere Einflüsse. So genügen einige unachtsame Flossenschläge um die nur wenige Zentimeter dicken Kulturschichten unwiederbringlich zu zerstören! Unsachgemäße Bergung von organischem Fundmaterial ohne entsprechende Restaurierung führt durch sofortige Oxidation zum Zerfall desselben! Zum Schutz dieser Feuchtbodensiedlungen wurden vom Bundesdenkmalamt zum Ärger vieler Sporttaucher großflächige Tauchverbote verhängt. Mangelnde Kontrolle schreckt jedoch immer weniger Taucher ab. Weit größere Zerstörungen erlitten diese Siedlungen freilich durch neue Ufergestaltungen, die Anlage von Stauwehren und die Setzung von Bojen.
 
Ebenso konnten in unseren Seen auch kleine amphibische Fahrzeuge, wie etwa Einbäume aus prähistorischer und römischer Zeit geborgen werden
 
"Rupert Breitwieser und Einbaum"    
Breitwieser-1.jpg
 Römischer Einbaum (4.Jh. n. Chr.)
roemischer-einbaum-1.jpg