Orientierungstauchen
In Mitteleuropa wurden die ersten Wettkämpfe 1961 und 1962 in Italien (Angera am Lago Maggiore) und in Österreich am Wörther See veranstaltet. Die Idee des Orientierungstauchen kam aus der UdSSR, wo mit derartigen Wettkämpfen bereits einige Jahre früher begonnen wurde und wo auf der Krim 1965 der erste große internationale Wettkampf mit Teilnehmern aus der UdSSR, Burgarien, Ungarn, CSSR, Italien und Österreich abgehalten wurde. Im Rahmen dieser Wettkämpfe in den "Technischen Disziplinen" wurden bis 1969 auch Streckentauchbewerbe über 40 m und über 1000 m durchgeführt.
Italien veranstaltete im Jahr 1967 in Angera am Lago Maggiore die erste Europameisterschaft in den "Technischen Disziplinen". Das Programm bestand aus dem 1000 m und 40 m Streckentauchbewerb, einem M-Kurs und einem Mannschaftsbewerb für drei Sportler, der über eine Strecke von 2 mal 1.150 m ging und bei dem an der Wende eine größere Arbeitsaufgabe unter Wasser zu bewältigen war. Sieger im Mannschaftsbewerb wurden die Sportler der UdSSR vor Italien und der Schweiz. Beim ersten Individualbewerb, dem M-Kurs, gingen die Plätze 1 und 2 an Österreich, auf Platz 3 landete ein Sportler der UdSSR. Bis 1969 wurde beim M-Kurs in erster Linie nach der Präzision entschieden, erst 1969 wurde im Rahmen der Generalversammlung der CMAS in Monaco das von der UdSSR vorgeschlagene Reglement für das Orientierungstauchen akzeptiert, in dem auch die Geschwindigkeit in Form einer Punktetabelle berücksichtigt wird.
5 Punkte-KursDieser Kurs besteht aus einer Startboje und 5 Treffbojen, wobei die letzte Boje gleichzeitig das Ziel ist. Die Länge des Kurses beträgt etwa 650 m. Die Wettkämpfer müssen die Bojen in einer festgelegten Reihenfolge (s. Bild) innerhalb von bestimmten Limitzeiten antauchen. Das Finden der Bojen müssen sie durch Ziehen oder Drehen anzeigen. Die Platzierung der Wettkämpfer ergibt sich aus der Addition der Punkte
M-KursDieser Kurs ist etwa 590 m lang und hat die Form von einem "M", das durch die Startboje, 3 Umrundungsbojen und die 32 m lange Ziellinie gebildet wird. Die Wettkämpfer müssen die 3 mittleren Bojen in der angegebenen Weise umrunden und tauchen dann zur Ziellinie. Die Ziellinie ist durch ein 2 m breites Zentrum gekennzeichnet sowie rechts und links davon im Meterabständen markiert. Die Platzierung der Wettkämpfer ergibt sich aus der Addition der Punkte
Stern-BewerbBeim Stern-Kurs sind die Merkmale des 5-Punkte-Kurses und des M-Kurses kombiniert worden: Auf der etwa 600 m langen Strecke sind vom Wettkämpfer abwechselnd Bojen zu umrunden und zu treffen. Insgesamt wird der Kurs durch die Startboje, 5 Umrundungsbojen und 5 Treffbojen, die in Form eines Sternes angeordnet sind, gebildet. Die 5. Treffboje ist gleichzeitig das Ziel. Die Platzierung der Wettkämpfer ergibt sich aus der Addition der Punkte für
MONK"MONK" ist die Abkürzung für "Mannschafts- Orientierung Nach Karte". Dieser Wettbewerb wird von 2 Wettkämpfern, die durch eine 2,50 m lange Leine miteinander verbunden sind, gemeinsam absolviert. Im Unterschied zu allen anderen Wettbewerben sind außer der Zielboje alle anzutauchenden Bojen von außen nicht sichtbar, so dass der zu tauchende Kurs vor Wettkampfbeginn nicht bekannt ist. Erst mit dem Startschuss erhalten die Wettkämpfer eine Karte des Kurses im Maßstab 1:2000 und müssen dann unter Wasser mit einer speziellen Vorrichtung Richtung und Entfernungen zu den Treffbojen bestimmen. Um das Erreichen der Treffbojen zu dokumentieren, sind Prägezangen an den Bojen angebracht, mit denen eine mitgeführte Kontrollkarte markiert werden muss. Das Erreichen der Zielboje wird durch Ziehen oder Drehen der Boje angezeigt, damit die Endzeit gestoppt werden kann. Die Platzierung der Mannschaften ergibt sich aus den Punkten
MannschaftsbewerbDas nebenstehende Bild zeigt den Kurs der Mannschaftswettbewerbs. Der Kurs wird von 4 Wettkämpfern absolviert, die sich im Verlauf des Kurses an bestimmten Punkten treffen und dann gemeinsam ins Ziel tauchen.
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